Über das Promotionsstipendium von SOH und die neue Partnerschaft mit dem VSA

von Henri Kirner, VSA-Vorstandssprecher

„Geld hat man zu haben“ lautet ein etwas flapsig formulierter Grundsatz im deutschen Zivilrecht. Das meint: Nur weil man nicht zahlen kann, ist man nicht befreit von der Verpflichtung, zahlen zu müssen. Promovierende ereilt diese Erkenntnis spätestens dann, wenn man sich Gedanken über die Veröffentlichung der Doktorarbeit macht. Viele Promotionsordnungen deutscher Universitäten verlangen gedruckte Veröffentlichungen. Und so schön es ist, ein gedrucktes Buch in der Hand zu haben – die Druckkosten für eine Verlagsveröffentlichung liegen schnell im mittleren vierstelligen Bereich. Dass ich mir selbst über diese Frage keine Gedanken machen musste, verdanke ich dem Promotionsstipendium der Essener Kanzlei SOH, für das mich die Kanzlei lange vor meinem Engagement als VSA-Vorstandssprecher ausgewählt hatte. Mit dem SOH Promotionsstipendium werden Publikationen von Dissertationen durch einen Druckkostenzuschuss in Höhe von mittlerweile bis zu EUR 4.000,00 gefördert. Heute möchte ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen gerne bei allen Stipendiatinnen und Stipendiaten dafür werben, sich bei SOH zu bewerben – der Zeitraum läuft noch bis zum 13.05.2024.

Als ich mein erstes juristisches Staatsexamen in der Tasche hatte, stand auch für mich fest: Jetzt folgt die Promotion. Vom jahrelangen Lernen im Jurastudium hatte ich erst einmal genug. Die Aussicht, sich über einen langen Zeitraum intensiv mit einem anspruchsvollen Thema auseinanderzusetzen, erschien mir verlockend. Das galt umso mehr, als die Alternative das Referendariat und die Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen war. Meinen späteren Doktorvater kannte ich ohnehin schon aus Schwerpunktvorlesungen und einem Seminar und wir hatten schon am Ende meines Studiums über ein mögliches Thema gesprochen – die anfänglichen Hürden waren also übersprungen.

Die Notwendigkeit, die Arbeit einmal zu veröffentlichen, hatte ich von Anfang an im Hinterkopf. Im Juni 2019 – also noch vor meiner Zeit als Vorstandssprecher – machte mich eine E-Mail des VSA in meinem Postfach neugierig. „Wir fördern Ihre Promotion“ hieß es dort und ich erfuhr erstmals von dem von der Essener Kanzlei SOH ausgeschriebenen Promotionsstipendium. SOH war mir als namhafte Sozietät auch ein Begriff und Dr. Cay Fürsen, der als Ansprechpartner für die Bewerbung benannt war, hatte ich bereits im Vorjahr bei der Liberalen Rechtstagung in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach kennengelernt. Cay ist selbst Alumnus, VSA-Mitglied und berät als Partner bei SOH im gesamten Spektrum des Gewerblichen Rechtsschutzes mit einem besonderen Fokus im Marken- und Wettbewerbsrecht.

Auf meine Bewerbung folgte die Einladung zum Auswahl-Workshop nach Essen. Weil ich selbst erst wenige Monate an der Promotion gearbeitet hatte, war der kurze Vortrag über mein Thema nicht nur Teil der Bewerbung. Für mich war es auch eine willkommene Möglichkeit, erste Arbeitsergebnisse zur Diskussion zu stellen und mich auch mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern auszutauschen. Schon der Workshop und das Dinner mit Anwältinnen und Anwälten der Kanzlei hatten sich gelohnt und ich war zufrieden, mich beworben zu haben, unabhängig davon, welches Ergebnis die Bewerbung bringen sollte. Umso glücklicher war ich, als Cay mich nach einigen Tagen anrief: SOH hatte sich entschieden, meine Promotion zu fördern und mich mit einem Stipendium zu unterstützen. Eine wissenschaftliche Mitarbeit bei SOH, die die Kanzlei neben der Förderung anbot, ergab sich aufgrund meiner Arbeit am Lehrstuhl und der räumlichen Entfernung nicht. Trotzdem war der Kontakt zu SOH und insbesondere zu Cay während des gesamten Promotionsprozesses immer eine Bereicherung. Der Austausch mit einem anwaltlichen Mentor über Höhen und Tiefen, durch die jedes Promotionsvorhaben wohl geht, hat mir persönlich beim Bearbeitungsprozess bis zur Einreichung vor einigen Wochen ungemein geholfen. Zudem ermöglicht SOH einen Austausch mit Geförderten aus anderen Jahrgängen – so ergibt sich eine spannende Community, die einen echten Mehrwert für das eigene akademische Projekt bietet und interessante Kontakte für die Zukunft knüpfen lässt. Nachdem ich die Arbeit eingereicht habe, bin ich dankbar, schon jetzt über mein SOH Promotionsstipendium auf einen Zuschuss zu den Druckkosten zählen zu können.

Umso mehr freut es mich, dass SOH seit diesem Jahr den VSA als offizieller Sponsoring-Partner unterstützt. Seit Jahren ist SOH bei der Liberalen Rechtstagung durch Cay vertreten und unsere Partnerschaft ermöglicht gemeinsame Vorhaben, von denen unsere VSA-Mitglieder profitieren werden. Insbesondere Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Grund- und Promotionsförderung, aber auch jungen Absolventinnen und Absolventen ermöglichen wir den Kontakt zu einer vielfach ausgezeichneten, wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Kanzlei, die mit über 40 Berufsträgern überregional tätig ist. Aus meinen eigenen Erfahrungen heraus kann ich nur nachdrücklich dafür werben, selbst den Austausch mit Cay zu suchen (fuersen@soh.de). Ob im Rahmen der Bewerbung für das SOH Promotionsstipendium – der Zeitraum läuft gerade – oder bei der Suche nach einem Praktikum, einer Station im Referendariat oder zum Berufseinstieg: Wir stellen gerne einen Kontakt her.