Virtuelle Veranstaltung

Die Rückkehr der Machtpolitik – Zukünftige Handlungsfelder liberaler Sicherheitspolitik (Virtuelle Seminarreihe zur Rückkehr der Machtpolitik)

Kein Datum verfügbar
An-/Abmeldefrist 20. Okt. 2020
Vergangene Veranstaltung

Absage der Präsenzveranstaltung & Überführung in eine virtuelle Seminarreihe

Aufgrund der aktuellen Beschlusslage der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zum Schutz der Gesundheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Anzahl der Gäste auf maximal 15 Personen zu beschränken, ist es uns leider nicht mehr möglich, unseren Konvent wie geplant in der in der Theodor-Heuss-Akademie in adäquater Weise durchzuführen.

Die einzelnen Referate/Diskussionsrunden werden wir daher in eine virtuelle Seminarreihe überführen. Alle Details dazu findet Ihr alsblad auf der Webseite des VSA.

Los geht es schon am Montag, 19. Oktober mit Professor Thomas Jäger zur Frage, wie die US-amerikanische Außenpolitik seit 9/11 die europäische Sicherheitspolitik beeinflusst: Die europäische Sicherheitspolitik im Spannungsfeld US-amerikanischer Politik


Das Programm der virtuellen Seminarreihe

Russland und Europa Gemeinsames Haus oder problematische Nachbarn

  • Dr. Alexander Graef, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg

Europäische Verteidigung und die Rolle der Bundeswehr: Perspektiven gemeinsamer Sicherheitspolitik

  • Die europäische Verteidigung als politisches Projekt: Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB. Impuls und Diskussion.
  • Vision oder Wirklichkeit: Die Bundeswehr als Teil einer europäischen Armee: Dr. Ulf von Krause, Generalleutnant a.D. und Publizist.
  • Europäische Verteidigung in der Praxis: Pragmatische Schritte zur Zusammenarbeit: Dr. Sebastian Seidel, BWconsulting.

Parlamentarischer KaminabendAlexander Graf Lambsdorff MdB im Gespräch mit Christian von Falkenhausen, Geschäftsführer VSA

Der sino-amerikanische Konflikt und seine Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik in Europa

  • Dr. Marco Overhaus, Stiftung Wissenschaft und Politik

Die Referenten

  • Dr. Alexander Graef ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg und Experte zur Rüstungskontrolle in Europa und analysiert unter anderem die Entwicklungen im russischen Militär und in der russischen Verteidigungsindustrie.
  • Alexander Graf Lambsdorff MdB ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP Bundestagsfraktion mit Zuständigkeit für Außen-, Sicherheits-, Europa- und Entwicklungspolitik sowie stellvertretender Vorsitzender der FDP-NRW. 
  • Dr. Marco Overhaus ist Mitarbeiter der Forschungsgruppe Amerika der Stiftung Wissenschaft und Politik und ein ausgewiesener Experte für die transatlantischen Beziehungen und die USA.
  • Dr. Sebastian Seidel ist Manager bei BwConsulting, der Inhouse-Beratung der Bundeswehr. Dort hat er einen Projektschwerpunkt auf Europa und Multinationalität. Im Themenfeld Strategie leitet er darüber hinaus die Entwicklung des Angebotes zur Strategischen Vorausschau.
  • Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdB ist Sprecherin für Verteidigungspolitik und Kommunalpolitik der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag, Mitglied im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags und Mitglied des FDP Bundesvorstands.
  • Dr. Ulf von Krause ist Generalleutnant a. D. und Publizist. Er wurde 2010 zu den „Entscheidungen zu den Afghanistaneinsätzen der Bundeswehr“ promoviert und veröffentlicht seine Gedanken unter anderem bei der Bundesakademie für Sicherheitspolitik.

Das Thema

30 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende des Kalten Krieges blicken wir zurück und müssen erkennen, dass sich das Versprechen eines „Endes der Geschichte“ so nicht bewahrheitet hat. Es mehren sich die Anzeichen, dass die internationale Sicherheitslage wieder fragiler wird. Die USA senden zweideutige Signale: zunehmenden Spannungen mit China steht eine Relativierung des Sicherheitsversprechens für Europa gegenüber; man fordert mehr europäisches Engagement und hat dabei vor allem Deutschland im Sinn. Plötzlich steht die Frage im Raum, inwiefern die Beistandsgarantie der NATO noch gilt, die der französische Präsident 2019 schon für „hirntod“ erklärt hatte. Europa sieht sich indessen mit zahlreichen Konflikten in seiner direkten Nachbarschaft konfrontiert: Russland entwickelt sich zum unberechenbaren Akteur, führt hybride Kriege (Ukraine), interveniert im Ausland und erschwert eine Friedenslösung (Syrien) und schreckt nicht davor zurück, die freiheitlichen Länder des Westens zu destabilisieren (Troll-Armeen, Informationskampagnen); Afrika bleibt ein Quell der Instabilität, wo französische und deutsche Soldaten versuchen, Frieden und Sicherheit zu garantieren; das NATO-Mitglied Türkei versucht seine Rolle als Militärmacht am Bosporus auszuweiten und das Projekt eine europäischen Verteidigung kommt nur schleppend voran. In Deutschland stehen Fragen der Sicherheitspolitik indessen nur selten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit; und das obwohl nun schon seit über 20 Jahren auch wieder deutsche Soldaten in ausländische Kampfeinsätze geschickt werden und die zukünftige Rolle (und Ausstattung) der Bundeswehr viele Fragen offenlässt und politisch umstritten ist (siehe nukleare Teilhabe und Zwei-Prozent-Ziel der NATO).

Dies möchten wir zum Anlass nehmen, mit Experten aus Militär, Politik und Wissenschaft die zukünftigen Handlungsfelder liberaler Sicherheitspolitik zu diskutieren: Vor welche Herausforderungen stellt uns Russland? Welche Auswirkungen wird der sino-amerikanische Konflikt auf Europa haben? Welche pragmatischen Schritte zur verteidigungspolitischen Zusammenarbeit in Europa funktionieren bereits? Ist es Vision oder Wirklichkeit, die Bundeswehr als Teil einer europäischen Armee zu sehen? Und wie stellt sich die Frage europäischer Verteidigung als dezidiert politisches Projekt?