Der Corona-Krise entwachsen: Liberale Ideen für ein zukunftsfähiges Deutschland in Europa. Liberal Policy Conference

Kein Datum verfügbar
An-/Abmeldefrist 1. Juni 2021
Vergangene Veranstaltung

Fristverlängerung des Call for Papers bis 14. Februar 2021!


Die Liberal Policy Conference

Die Liberal Policy Conference  bietet (jungen) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, High Potentials und (Young) Professionals unterschiedlicher akademischer Ausbildungsstände und Karrierestufen insbesondere aus den Bereichen Finanz-, Kommunikations-, Politik- und Sozialwissenschaften sowie Volkswirtschaftslehre die Möglichkeit, wissenschaftliche Ideen in einem Beitrag zum jeweiligen Oberthema (weiter) zu entwickeln, einem Fachpublikum aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu präsentieren und damit an der wissenschaftlichen Debatte zu partizipieren. Die Beiträge werden seitens des VSA nach wissenschaftlichen Kriterien geprüft und nach ihrer Annahme im Sammelband der Konferenz publiziert. Die Autorinnen und Autoren stellen ihre Kernthese in einem kurzen Pitch auf der Tagung vor und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutieren diese gemeinsam mit dem Auditorium kritisch.

Mit der Liberal Policy Conference fördert der VSA die Wissenschaft und möchte motivieren, an der Gestaltung liberaler Ideen mitzuwirken. Bester Beitrag (750 Euro) sowie innovativste These (500 Euro) werden mit Preisen ausgezeichnet, die der VSA stiftet. Die Liberal Policy Conference ist die Hauptveranstaltung der VSA Fachkreise Social Change & Political Communication, Steuern & Finanzen sowie Wirtschaftspolitik und wird federführend durch den VSA organisiert. Sie wird durch ein attraktives Rahmenprogramm ergänzt, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Möglichkeiten gibt, sich untereinander sowie mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu vernetzen und in den Austausch mit interessanten Partnern zu treten. Sie richtet sich an Studierende, Doktoranden, Postdocs und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Der Call for Papers ist vom 1. November 2020 bis zum 15. Januar 2021 geöffnet.


Die Panels der Konferenz und Themenvorschläge zur Inspiration

Im Rahmen des diesjährigen Call for Papers können Beiträge zum Thema “Der Corona-Krise entwachsen: liberale Ideen für ein zukunftsfähiges Deutschland in Europa” eingereicht werden, die sich den vier Panels (Finanzen & Steuern, Geldpolitik & EZB, Wirtschaftspolitik & Wettbewerb, Agendasetting & Politische Kommunikation) zuordnen lassen. Wir möchten uns federführend der Frage widmen, wie wir den ökonomischen Folgen der Corona-Krise entwachsen können, dabei ein Auge auf die bereits zuvor drängenden Probleme werfen und die medialen und politischen Bedingungen für Reformen in den Blick nehmen. Um die Suche nach einem Thema zu erleichtern, haben wir für den Call for Papers einige Themenvorschläge ausgearbeitet, die der Inspiration dienen können. 

Für Rückfragen jeder Art stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung: info@vsa-freiheit.org

Finanzen & Steuern

Welche Folgen hat die Mehrwertsteuersenkung? Indirekte vs. direkte Steuern. In welchen Bereichen ist unser Steuersystem nicht mehr up to date? Wie wird die Digitalisierung unser Steuersystem verändern? Wie können wir unser Steuersystem vereinfachen? Was spricht für Steuerharmonisierung, was für Steuerwettbewerb, insbesondere in der Europäischen Union? Sollten weitere Gebietskörperschaften Besteuerungskompetenzen erhalten? Brauchen wir neue Steuern (EU-Steuer, Digitalsteuer, Robotersteuer, Finanztransaktionssteuer). Welchen Beitrag liefern Steuersenkungen zu mehr Wirtschaftswachstum? Welche Kriterien optimaler Steuersätze gibt es? Was können wir aus der Finanz- und Steuerpolitik anderer Länder lernen? Kann die europäische Finanzpolitik auf dem Weltmarkt bestehen?

Geldpolitik & EZB

Wie gelingt der Schuldenabbau nach Corona? Was lehren uns vergangene Finanzkrisen für die Zeit nach Corona? Welche Rolle spielen die (deutschen) Banken bei der Corona-Bewältigung? Welche Gefahr geht von Target-Salden aus? Welche Rolle werden Digitalwährungen spielen? Ist echter Währungswettbewerb möglich? Modern Monetary Theory. Geschichte der Geldpolitik und der Zinsen. Quantitative Easing. Blockchain.

Wirtschaftspolitik & Wettbewerb

Wie kann der Wettbewerb gestärkt werden? Was können wir von den Ideen großer Wirtschaftswissenschaftler für die Bewältigung der Corona-Krise lernen? Welche Herausforderungen stellen GAFA an das Wettbewerbsrecht? Sind Wettbewerb und Deregulierung in der EU noch möglich? Sind Monopole und Oligopole immer ein Problem? Welche Zukunft hat der freie Welthandel? Was sind Vor- und Nachteile von Handelsabkommen? Unter welchen Bedingungen sind sozio-ökonomische Reformen in Demokratien möglich? Wie können Innovation und Forschung in Zeiten der Digitalisierung gefördert werden? Wie reagiert man auf Handelskriege und eine drohende De-Globalisierung? Ist der Staat immer der schlechtere Unternehmer? Welche Optionen zum Umbau des Sozialstaates gibt es? Welche Art von Investitionen braucht es? Klimaschutz. Kartellrecht. Wettbewerbsrecht. Datenschutz. EU-Binnenmarkt.

Agendasetting & Politische Kommunikation

Wie verändert die Digitalisierung/Social Media die Politische Kommunikation? Warum präferieren Wähler bestimmte Reformideen gegenüber anderen? Welche Rolle spielen Narrative, Bilder und Sprache in der Politik? Welche Medieneffekte gibt es in der politischen Kommunikation? Unter welchen Bedingungen sind Regierungen zu Reformen bereit? Was waren die Bedingungen sozio-ökonomischer Reformen in der Vergangenheit? Wie kommuniziert man Risiken (Pandemie, Klimawandel), deren Auswirkungen (noch) nicht unmittelbar sichtbar sind? Wie sollte man mit Fake-News umgehen? Wie funktioniert political campaigning?


Bewerbung zum Call for Paper

Der Call for Papers für die Liberal Policy Conference 2021 ist vom 1. November 2020 bis zum 14. Februar 2021 geöffnet.

Ihr seid in Euren Themenvorschlägen weitgehend frei, sofern sie sich unter das Oberthema einordnen und einem der vier Teilbereiche zuordnen lassen – überrascht uns! Seid kreativ! Nutzt gerne die Gelegenheit, entweder neue Ideen aufzugreifen, oder aber auch jene weiterentwickeln, die Ihr an anderer Stelle nicht gebührend diskutieren konntet, beispielsweise im Rahmen einer Hausarbeit, einer Bachelor- und Masterarbeit oder einer Promotion. Die Auswahl der Beiträge erfolgt nach inhaltlicher Qualität.

Eine Bewerbung einreichen:

Zur Bewerbung ist ein kurzes Expose (max. 2.000 Zeichen mit Leerzeichen) sowie ein kurzes Curriculum Vitae (ca. 500 Zeichen mit Leerzeichen) bis 14. Februar 2021 als PDF einzureichen. Die Teilnahme ist für alle Interessenten ab 18 Jahren möglich; der Abschluss einer ersten wissenschaftlichen Qualifizierungsstufe (Bachelor) ist wünschenswert, aber keine Voraussetzung. Eine Ko-Autorenschaft ist möglich.

Bewerbungen sind als PDF per E-Mail einzureichen: info@vsa-freiheit.org

Voraussetzung für die Annahme ist neben der inhaltlichen Qualität des Vorschlags, dass der in Aussicht gestellte Beitrag nicht andernorts publiziert worden ist, frei von Plagiaten ist und zugesichert wird, dass Beitrag und Präsentation unbedingt termingerecht eingereicht werden; die Ausrichter behalten sich vor, verspätet eingereichte Beiträge abzulehnen.

Die Länge des Beitrags, der wissenschaftlichen Standards genügen muss, sollte – unter verpflichtender Verwendung der bereitgestellten Word-Vorlage – nach Möglichkeit 40.000 Zeichen (mit Leerzeichen, inklusive Literaturverzeichnis und Zusammenfassung) nicht überschreiten. Die Zitier- und Formatvorgaben sind einzuhalten. Die Word-Vorlage wird mit Benachrichtigung über die Annahme im Februar 2021 zur Verfügung gestellt. Allen Verfasser eines Beitrags wird im Nachgang der Konferenz der Tagungsband kostenlos zugeschickt. Weitere Exemplare sind im Buchhandel erhältlich.


Der Zeitplan

  • Call for Papers: 1. November 2020 bis 14. Februar 2021
  • Prüfung der Vorschläge durch den VSA: bis 28. Februar 2021
  • Verfassen der Beiträge: 1. März bis 1. Mai 2021
  • Versand der Artikel an die Experten: 15. Mai 2021
  • Liberal Policy Conference in Berlin: 12. und 13. Juni 2021
  • Druck des Konferenzbandes: 30. Juni 2021
  • Versand des Konferenzbandes an die Teilnehmer: 15. Juli 2021

Das Thema 2021: "Der Corona-Krise entwachsen. Liberale Ideen für ein zukunftsfähiges Deutschland in Europa"

Die Corona-Pandemie stellt uns weltweit vor große Herausforderungen, deren Folgen wir erst langsam zur Gänze werden erfassen können. Sie ist dabei nicht nur eine Bedrohung unserer Gesundheit, sondern auch eine Gefahr für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und der Grundlagen unseres Sozialstaats: Sie hemmt soziale Interaktion, zerstört die Pläne vieler Wirtschaftssubjekte, macht strukturelle Probleme offensichtlich. Und auch die Versuche der Regierungen, die unmittelbaren Folgen des Schocks abzumildern, drohen langfristig negative Folgen zu hinterlassen.

Mitunter liest man, die Bundesrepublik werde wie nach der Finanzkrise 2008 auch diesmal als Gewinner aus der Krise hervorgehen. Dabei sollte man bedenken, dass die Voraussetzungen dafür heute schlechter sind als vor zehn Jahren: Damals war die Bundesrepublik dank Strukturreformen und Steuerreformen gerade dabei, sich vom “kranken Mann Europas” zur “europäischen Wachstumslokomotive” zu entwickeln. Doch spiegelbildlich mit einem “deutschen Beschäftigungswunder” und steigender Staatseinnahmen erlahmte der Reformeifer wieder. Die Modernisierung des Landes stoppte, obwohl neue Herausforderungen erneut die Zukunftsfähigkeit in Frage stellten: Die Digitalisierung verändert Leben, Arbeiten und (politische) Kommunikation; Wirtschaftsnationalismus erlebt ein Revival; die Globalisierung gerät unter Druck; Geldpolitik ist zurück als politische Option; andere Länder sind in den Steuerwettbewerb eingestiegen; ganze Wirtschaftszweige erleben einen technologischen Umbruch, während Ideen zur Planung und Wirtschaftssteuerung wieder ausgegraben werden; der Klimawandel ist ungebremst; die Europäische Union interchambriert zwischen Brexit und Vertiefung; soziale Wohltaten werden ohne nachhaltige Finanzierung beschlossen; die Alterung der Gesellschaft schreitet weiter voran und die Verkrustungen des Arbeitsmarkts kehren schleichend zurück.

In jedem Fall werden in den kommenden Jahren in den Bereichen Bereichen Steuern & Finanzen, Geldpolitik & EZB sowie Wirtschaftspolitik & Wettbewerb zahlreiche Reformen notwendig sein, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands in Europa sichern zu können. Und angesichts eines latent antiliberalen Zeitgeistes und neuen Formen politischer Kommunikation stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, dass liberale Reformideen (wieder) Gehör finden: “Wir werden Leistungen des Staates kürzen, Eigenverantwortung fördern und mehr Eigenleistung von jedem Einzelnen abfordern müssen” (Schröder, PlPr. 15/32: 2479). Die Worte Gerhard Schröders, mit denen er im Frühjahr 2003 die Agenda-Reformen ankündigte, klingen heute jedenfalls wie aus der Zeit gefallen.