+++ Hinweis: Die Veranstaltung ist ausgebucht. Bei Interesse an der Veranstaltung, bitte eine Mail an: helenabach[at]live.de wegen Aufnahme auf die Warteliste. Danke! +++
Beim Abschied wird die Zuneigung zu den
Dingen, die uns lieb sind, immer ein
wenig wärmer.
– Michel Eyquem de Montaigne –
Gerade der spätsommerliche Monat September ist geprägt von einem Gefühl bewussten Abschieds, der Intensität eines Festhalten-Wollens im Wissen der Unmöglichkeit, der Gleichzeitigkeit von Schwere und Leichtigkeit in einer Art Melancholie, dem genussvoll seufzenden „Noch-ein-letztes-Mal“ – letzte wunderbar umarmende Sonnenstrahlen, noch einmal das Bad im Freiwasser, das letzte Sonntagsfrühstück auf der Terrasse, die Ernte als Höhepunkt und zugleich deutliches Ende einer Saison. Nicht nur die aktuelle Jahreszeit, auch unsere gegenwärtige multidimensionale Krisenzeit erscheint in diverse „Abschiedsfarben“ getaucht, um mit Bernhard Schlink zu sprechen. Wie begegnen wir dem fast unausweichlichen Realisieren des Endes einer gesellschaftlichen Phase relativer Sorglosigkeit und kontinuierlichen Aufschwungs? Neigen wir zu lähmender Trauer, zu Fluchtversuchen in abzukapselnde Welten des inneren Genusses? Ermutigt uns gerade dieser Zustand des Trapez-Akrobaten zwischen Schweben und freiem Fall zu neuer, proaktiver Gestaltungskraft? Oder mündet die Ungewissheit der Umbruchsphase zuweilen auch in Angst oder die Empfindung bedrückenden Zwangs? Hier spielt gerade die Kultur mit ihrer Kunst, Musik und Kulinarik eine große Rolle im Sinne des "Hier kann, will, ja muss ich noch genießen". Wie verändert eine solche Erwartungshaltung die Inhalte von Kunst? Welche Art von Inszenierungen sind gewünscht? Wie durchlässig bleibt die Interaktion zwischen "Kunst" und "Realität", wenn erstere zum Fluchtpunkt gestriger Traumwelt wird?
Für Samstag, den 02. September 2023 möchten wir ab 18:00 Uhr zu unserem Liberalen Kultursalon nach München einladen, um den uns lieben Dingen gemeinsam unsere Zuneigung zu schenken.
Im Rahmen des „Liberalen Kultursalons“ steht in Anlehnung an historische Salon-Kulturen das Zusammenkommen im Namen der nach Freiheit dürstenden Kunst und Kultur im Mittelpunkt. In geschütztem Ambiente privater Atmosphäre besteht die Möglichkeit einen künstlerischen Beitrag darzubieten, der in einem geselligen Miteinander bei kleinen kulinarischen Köstlichkeiten zu genießen und weiterzudenken ist. Der Art deiner Kunstdarbietung sind keinerlei Grenzen gesetzt: Ob eine Lesung, ein musikalisches Werk, eine kleine Kunstausstellung, Einblicke in ein Architekturprojekt, die Inszenierung einer Theater- oder Tanzszene, eine essayistische Gedankenskizze, ein Kochrezept oder etwas gänzlich anderes – wir freuen uns auf deine Ideen und Darbietungen. Es geht um eine Insel des Genusses und des gemeinsamen Denkens inmitten disruptiver Wirklichkeit.
Der Zauber der Salon-Kultur lebt von Vertrauen und Intimität, sodass wir auf ein aufzeichnungsfreies Veranstaltungsformat großen Wert legen. Smartphones und Uhren dürfen somit gerne in der heimischen Wirklichkeit oder in den abgelegten Manteltaschen verbleiben.
In Vorfreude,
Dr. Anja Marzuillo, Svenja Schnepel und Helena Bach
Veranstaltungsort
In 80687 München. Da es sich um private Räumlichkeiten handelt, in denen der Kultursalon stattfindet, sehen wir davon ab, die genaue Adresse an dieser Stelle zu publizieren. Nach bestätigter Anmeldung erhalten die Teilnehmenden die Adressdetails.