Berlin

Fachkreis Kunst & Kultur: Besuch des Berliner Ensembles

30. Nov. 2023 von 19:0023:00
An-/Abmeldefrist 28. Nov. 2023
Vergangene Veranstaltung
Max. Teilnehmerzahl: 15

Dies ist eine herzliche Einladung zu einem gemeinsamen Theaterabend mit dem Stück Fremder als der Mond, mit Texten von Bertolt Brecht und Musik von Hanns Eisler u.a., im Berliner Ensemble am Donnerstag, den 30. November 2023

Bertolt Brecht war nicht nur Stückeschreiber, Theatertheoretiker, politischer Denker und Gründer des Berliner Ensembles, sondern auch ein begnadeter Lyriker und Singer-Songwriter avant la lettre. Fremder als der Mond verwebt Brecht-Lieder von Hanns Eisler und anderen mit Dichtungen und autobiografischer Prosa zu einer musikalisch-fragmentarischen Lebenserzählung. Sie handelt vom Werden einer Künstlerpersönlichkeit, den Schwierigkeiten des Liebeslebens, von Krieg, Exil und Heimkehr – und vom Sterben und dem Verhältnis von Autor und Nachwelt. 

Im Anschluss an die Theateraufführung besteht die Möglichkeit in den Räumlichkeiten der Boesen Buben Bar in der Marienstraße 18 in 10117 Berlin, sich gemeinsam bei einem Kalt- oder Warmgetränk zu den Eindrücken aus dem Theaterstück auszutauschen. 

Ich würde darum bitten, dass jeder Teilnehmende die Buchung der Theaterkarten eigenständig vornimmt: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/fremder-als-der-mond

Anhand der Zusagen für diese Veranstaltung kann ich eine entsprechende Reservierung in der Bar vornehmen, eine zeitnahe Zusage würde mir daher bei der Planung entgegenkommen. 

Bei Fragen könnt ihr mich gerne jederzeit unter folgender Mailadresse kontaktieren: helenabach@live.de

In Vorfreude auf einen schönen Abend, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen!

Helena Bach
Leiterin des Fachkreises Kunst & Kultur des VSAs


Auszug aus An die Nachgeborenen von Bertolt Brecht: 

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt
Bin ich verloren.)

Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

Adresse

Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Deutschland

Veranstaltungsort

Treffpunkt um 19 Uhr vor dem Haupteingang des Berliner Ensembles. Nach der Theateraufführung, ab ca. 21:30 Uhr: Boese Buben Bar: Marienstraße 18 in 10117 Berlin.

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